Ein Frohes Fest & einen guten Rutsch!

Nun ist's fast rum, das Jahr 2015. Wir sind ehrlicherweise froh, wenn es bald ganz rum ist. Denn neben den vielen schönen Momenten, einem tollen Urlaub, Mattes geglückter Einschulung und so weiter und so fort haben wir in diesem Jahr unsere beiden Uromas und Opa Klaus verloren. Wichtig aber ist und bleibt, sich gerne an die Momente mit ihnen zurückzuerinnern. Und das tun wir! Wir erinnern uns sogar schmunzelnd bis lachend.

Beispielsweise wie die Rudolstädter Uroma immer verständnisvoll sagte Was weg ist, brummt nicht (Papas Lieblingsspruch, wenn er vorm Kühlschrank steht), schimpfte Bieg den Stuhl nicht, wenn die Enkel mit den stabil-massiven Wohnzimmertisch-Stühlen kippelten, oder ein Thema mit Geht weg! für beendet erklärte. Ihre Geschichte vom Kugelblitz, der durch den Schornstein, das Ofenrohr, den Ofen und - dank geöffneter Ofentür - aus dem Ofen heraus direkt zum gegenüberliegenden Küchenfenster und dann - dank geöffneten Fensters - weiter hinaus in den Hof und dort in die Regentonne flog, erzählt Papa heute noch Mattes und Lasse. Und beide hören staunend zu, genauso wie Papa vor 30 Jahren und vielleicht auch Opa Martin vor 55 Jahren.

Mit der Greizer Uroma hätten Mattes und Lasse ihre wahre Freude gehabt, wenn wir nicht so weit weg wohnen würden. Denn die Greizer Uroma hat gerne ferngesehen (eigentlich hat sie lieber Kreuzworträtsel gelöst und das eigentlich auch ständig, aber wenn sie dies nicht tat und auch nichts anderes, dann hat sie gerne ferngesehen). Papa erinnert sich immer wieder, wie er als Unterklässler in den Ferien in Greiz war und nach dem Zubettgehen oft wieder hinaus ins Wohnzimmer geschaut hat, ob seine Oma noch lebt. Papa musste so oft schauen, weil sich die Oma beim Fernsehen so selten bewegt hat und er sie durch die halb geöffnete Wohnzimmertür nur von hinten sah. Der wahre Grund war aber wohl nicht das Alter der Oma, sondern der Schrecken des Alters, dem Papa als kleiner Kerl einmal leibhaftig ins schüttere Haar schauen musste, als nämlich Omas Nachbarin den Papa im Treppenhaus auf den Arm genommen, geknuffelt und gebisslos angelächelt hat. Seitdem hieß die Nachbarin nur noch "die Hexe" und Papa hatte panische Angst, ihr jemals wieder zu begegnen.

Unser Opa Klaus war kein Kostverächter. Er hatte gern Vielfalt und kommentierte Omas hervorragende Kochkünste stetig mit Guuuuuut!! Reste gab's nicht, wahrscheinlich ist ihm da auch jedes Mal ein "Was weg is brummt net!" durch den Kopf gegangen.... Außerdem hat er beim Weihnachtssingen einen ausgezeichneten "Sängerknaben" abgegeben, der zwar nicht 100%ig textsicher, dafür aber voll uff Melodie war. Er war der einzige Mensch (sagt Mama), der im 3. Gang um die echt scharfe Kurve an der Linde fahren konnte, ohne das Auto abzuwürgen. Außerdem wurde der Opa auch ein bisschen um seine herausnehmbaren Zähne beneidet. Man hätte schon gerne die eigenen Zähne auch in die Putzanlage gegeben und derweil mal mit Oma im Bett fern gesehen. Beim Opa kam auch hin und wieder mal alles Gute von oben! Die Vögel befanden die glänzende Glatze als treffliches Ziel (die haben halt einen guten Instinkt). Vielleicht passiert das uns Leuten mit Haaren ja auch und wir merken's bloß nicht?! 

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